Am Donnerstag, den 31. Januar 2019, feierte Bischof Martin Rheinberger mit den Kirchengemeinden Kitzingen und Ochsenfurt einen gemeinsamen Abendgottesdienst in der neuapostolischen Kirche Kitzingen im Muldenweg. Begleitet wurde er von Dieter Bossert, dem Bezirksvorsteher des Bezirks Nürnberg-West, sowie von Richard Bauer und Marco Metzger, den beiden Bezirksevangelisten.
Das Bibelwort, das der Predigt zugrunde lag, war dem Römerbrief entnommen worden:
„Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?“ (Römer 2, 4)
Die Gemeinde habe keine Moralpredigt zu erwarten, so Martin Rheinberger am Beginn seiner Ausführungen, wie man aus dem Wortlaut der Bibelstelle schließen könnte. Es gehe stattdessen um die Güte Gottes, die es uns ermögliche, Umkehr zu halten und uns in unserem Denken und Handeln am göttlichen Willen zu orientieren. Den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut zu verachten, bedeute eigentlich gemäß einer anderen Bibelübersetzung, die Gnade Gottes als etwas Selbstverständliches anzunehmen, vielleicht sogar mit dem Gedanken, ein Anrecht darauf zu haben, weil man ja andererseits seinen eigenen Einsatz bringe. Stattdessen sollten gläubige Christen Gott für seine Zuwendung von ganzem Herzen dankbar sein, denn einen Rechtsanspruch auf seine Güte und Geduld gebe es nicht. Auch gelte es, die Gnade Gottes, die man selbst empfangen hat, seinem Nächsten zu gewähren und nicht wie der von Jesus erwähnte „Schalksknecht“ (vgl. Matthäus 18, 21-35) mit den Mitmenschen umzugehen.
In einem ergänzenden Predigtbeitrag ging der neu ordinierte Bezirksevangelist Marco Metzger auf das Eingangslied des gemischten Chores ein, „Du hast uns als Gemeinde in deinen Dienst gestellt“ (CB 352), und betonte das Miteinander in der Gemeinde, im Team, welches nur gelinge, wenn man die im Bibelwort enthaltene Handlungsaufforderung umsetze.
Abschließend wurden Hirte Georg Schöllhammer aus der Gemeinde Nürnberg-Mitte und Sebastian Guhl, Gemeindeleiter in Forchheim, um je ein kurzes Grußwort gebeten.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls und dem Schlusssegen hatten alle Gottesdienstteilnehmer die Gelegenheit, sich vom Bischof und seiner Begleitung zu verabschieden.
Text: Bernd-Uwe Groß
Fotos: Sigrid Römer