Den Gottesdienst am 25.06.2020 sollte Martin Rheinberger das letzte Mal im Bischofsamt leiten, bevor er am Sonntag, dem 28.06.2020 zum Apostel ordiniert wird. Für alle überraschend betrat kurz vor Gottesdienstbeginn der Apostel die Sakristei. Dies löste bei allen Anwesenden große Freude aus. Somit leitete der Apostel den Gottesdienst und Bischof Rheinberger wurde zu einem ausführlichem Wortbeitrag gebeten.
Der Apostel stellte den Gottesdienst unter das Bibelwort, Jesaja 55, 8.9: Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr, sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.
Anhand einiger Beispiele erläuterte der Apostel, dass Gott viel mehr Liebe zur Verfügung stellt, als wir Menschen jemals aufbringen können. Auch hat Gott ein Rechtsempfinden, das weit über unseren Vorstellungen liegt.
Wir Menschen entscheiden uns, einen Weg zu gehen, der besonders einladend wirkt. Alles um uns herum sieht schön aus und macht große Freude. Doch plötzlich ist der Weg zu Ende. Er hat in eine Sackgasse geführt. Somit waren wir sprichwörtlich auf dem „Holzweg“, der nie zu einem Ziel führt. Wenn wir uns durch den „heiligen Geist“ an göttliche Hinweise halten, werden wir immer unser Ziel erreichen.
Der Bischof sprach über die Erfolgserlebnisse der alten Israeliten. Sie haben Gott erlebt, als er ihre Hütten hell erleuchtete und um sie herum alle anderen Wohnungen dunkel blieben. Oder als sich das Meer teilte und sie vor den Soldaten des Pharaos errettet wurden. Doch es blieb nicht so. Gott hatte andere Wege auf denen er sie stets begleitete.
Seien wir nicht enttäuscht, wenn Vieles in unserem Leben anders läuft, als wir es uns vorstellen. Als „gläubige“ Menschen können wir Gott darum bitten, dass er uns den richtigen Weg zeigt, um in die Gemeinschaft mit Jesus und unserem himmlischen Vater, zu kommen.
Nach dem Heiligen Abendmahl und dem Schlusssegen verabschiedeten sich der Apostel, Bischof und die Gemeinde. An diesem Abend kontaktlos, in gebührendem „Coronaabstand“.
Alle Amtsträger und Glaubensgeschwister wünschen Martin Rheinberger für seine zukünftige Aufgabe im Apostelamt alles Gute, viel Freude und Gottes Segen.
Text: Rolf Malkusch
Fotos: Roland Wagner, Jörg Sacher