Einige Tafeln unterstützen bereits Geflüchtete aus der Ukraine. Gleichzeitig wenden sich immer mehr Menschen an die Tafeln, die sich die gestiegenen Energie- und Lebensmittelkosten nicht mehr leisten können. Tafeln tun ihr Bestes, um allen zu helfen, die zu ihnen kommen – unabhängig von ihrer Geschichte oder Herkunft. Dabei stehen sie jedoch selbst vor großen Herausforderungen: Zahlreiche Tafeln erhalten seit Jahresbeginn weniger Lebensmittel. Da sie nur die Waren verteilen können, die sie gespendet bekommen, sind ihre Regale deutlich leerer. Das wird angesichts der steigenden Nachfrage zunehmend zum Problem. Human aktiv, der Förderverein der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, unterstützt auch dieses Jahr wieder Tafelläden in ganz Süddeutschland, einige davon in unserem Kirchenbezirk Erlangen-Würzburg mit jeweils 500 EURO.
Karlstadt:
Rund 200 bedürftige Personen werden regelmäßig einmal in der Woche von der Tafel in Karlstadt mit Lebensmitteln unterstützt. Hierfür engagieren sich fast 40 Mitarbeiter ehrenamtlich.
Alida Mungenast, 1. Vorsitzende der Tafel, bedankte sich für die Spende, die man sehr gut als Unterstützung gebrauchen könne. „Wir nutzen diese Spende mit weiteren Spenden für die Anschaffung eines neuen Gefrierschrankes“, führte sie aus. Man ist nicht nur auf Lebensmittelspenden angewiesen, sondern ebenso auch auf Geldspenden, um die Kosten für die notwendigen Einrichtungen zu decken.
„Wir freuen uns, dass wir auch dieses Jahr die Tafel bei ihrer wertvollen Arbeit unterstützen können“, betonte Martin Scharlach, Vorsteher der neuapostolischen Kirchengemeinde vor Ort.
Bad Windsheim:
Marianne Bork, 1. Vorsitzende der Aischgründer Tafel e.V. in Bad Windsheim, bedankte sich für die Spende und gab einen kleinen Einblick in die Arbeiten der Tafel. „Wir sind stolz und dankbar für die rund 20 Mitarbeiter, die hier ehrenamtlich ihre Arbeit verrichten.“ Einmal pro Woche kommen insgesamt rund 40 Bedürftige zur Tafel um sich mit Lebensmitteln zu versorgen. „Die Spende werden wir mit weiteren Spenden für die Anschaffung eines neuen Kühlautos verwenden“, so Marianne Bork.
„Unsere Kirche sieht ihren primären Auftrag in der Verkündigung des Evangeliums Jesu Christi und der Seelsorge. Daneben hat - als weiteres zentrales Element des christlichen Glaubens - die Zuwendung zum Einzelnen, der in Not gekommen und bedürftig geworden ist, besondere Bedeutung“, fasste Hans-Joachim Kern als Vertreter der neuapostolischen Gemeinde Bad Windsheim das Engagement der Kirche zusammen.
Erlangen:
Rund 600 bedürftige Familien werden regelmäßig von der Tafel in Erlangen an ihren insgesamt drei Ausgabestellen mit Lebensmitteln unterstützt. Hierfür engagieren sich rund 140 Mitarbeiter ehrenamtlich.
Die Tafelmitarbeiter stehen zur Zeit vor einer neuen großen Herausforderung, nämlich der Versorgung von weiteren Bedürftigen aus der Ukraine. „Wir haben heute unseren ersten Ausgabetag für die Flüchtlinge und empfangen zusätzlich rund 180 bedürftige Personen, die bereits einen Berechtigungsausweis bekommen haben“, führte Teamleiter Johannes Sikorski in seinen Arbeitsalltag ein. Insgesamt rechnet er mit 300 bis 400 zusätzlichen Kunden, die als Flüchtlinge nach Erlangen kommen.
Mathilde Riedl und Martin Riess, beide Mitglieder der neuapostolischen Gemeinde vor Ort und seit vielen Jahren ebenfalls ehrenamtlich bei der Tafel tätig, brachten einige Lebensmittel und eine Geldspende über 500 EURO mit.
Herr Sikorski bedankte sich für die Geldspende, mit der er die gestiegenen Betriebskosten, wie z.B. höhere Sprit- und Strompreise begleichen will.
„Wir brauchen dringend Milch- und Obstprodukte für unsere Tafel, damit wir den steigenden Bedarf für die bedürftigen Menschen decken können.“ Das sei seine Sorge für die nächsten Wochen. Und Mathilde Riedl versicherte: „Wir sammeln auch weiterhin Lebensmittel und Hygieneartikel in unserer Gemeinde, welche wir immer wieder für die Bedürftigen mitbringen.“
Schweinfurt:
An insgesamt dreizehn Grund-, Haupt- und Förderschulen sowie Kindergärten liefert die Schweinfurter Kindertafel jeden Schultag rund 250 gesunde Brottüten. Darin enthalten sind jeweils ein Wurst- oder Käsebrot, Joghurt, Obst und ein Softgetränk für Schülerinnen und Schüler, die kein Pausenbrot von zu Hause mitbringen. „Ich bin sehr dankbar für jede Spende“, sagte Stefan Labus, Leiter der Kindertafel, „denn wir finanzieren uns ausschließlich durch freiwillige Spenden.“ Rund 50.000 EURO jährlich sind nämlich erforderlich, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.
Jeden Morgen werden die Brottüten an die Schulen und Kindergärten ausgefahren. Ebenso bietet man jeden Werktag von 12:00 - 13:00 Uhr ein warmes Mittagessen für bedürftige Bürgerinnen und Bürger an. Rund vierzig Personen machen derzeit davon Gebrauch.
Stefan Labus gab einen Eindruck in die Tätigkeit der zur Zeit fünfzehn ehrenamtlichen Mitarbeiter, die ihre Motivation u.a. immer wieder aus Dankschreiben der einzelnen Schulen nehmen.
Gerald Kaiser, stellvertretender Vorsteher der neuapostolischen Kirchengemeinde Schweinfurt, übergab die Spende des kircheneigenen Hilfswerks „human aktiv“ und unterstützte somit diese wertvolle Tätigkeit.
Text und Fotos: Jörg Sacher