Der erste Gottesdienst in der neuapostolischen Kirche Ochsenfurt am 12. Juli 2020 nach rund viermonatiger durch die Corona-Pandemie bedingten Pause begann gleich mit einem Höhepunkt: Annemarie und Joachim Dietermann aus der Nachbargemeinde Kitzingen erhielten durch Wolfgang Amschler, den Bezirksvorsteher von Erlangen-Würzburg, den Segen zu ihrem 50-jährigen Ehejubiläum.
Den festlichen musikalischen Rahmen gestaltete ein Musiktrio, bestehend aus zwei Geigen und der Orgel bzw. dem Klavier. Zum Auftakt des Gottesdienstes lauschten alle Anwesenden einem Arrangement des Schubertliedes „Heilig, heilig, heilig ist der Herr“. Der Text dieser bekannten Komposition unterstrich die Kernaussage des vorgelesenen Bibelwortes:
„Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.“ (2. Mose 20, 7)
Wolfgang Amschler führte in seiner Predigt aus, dass dieses zweite Gebot zwar eine Strafe im Falle seiner Übertretung androhe. Dennoch müssten wir uns nicht vor einem rächenden Gott fürchten. Er sei unser liebender Vater und erweise allen reuigen Sündern durch seinen Sohn Gnade. Bestes Beispiel dafür sei Petrus, der bei seiner dritten Verleugnung des Herrn sogar den Namen Gottes angerufen und einen Meineid geschworen habe. Dennoch habe ihn Jesus nicht verworfen.
Nach einem ergänzenden Predigtbeitrag durch Heinz-Jörg Herrmann, den Vorsteher der beiden versammelten Gemeinden, und der Feier des Heiligen Abendmahls, leitete das Musiktrio mit dem Vortrag des Liedes „Stern, auf den ich schaue“ zur Segensspendung anlässlich der goldenen Hochzeit des Ehepaares Dietermann über. Der Bezirksälteste betonte in seiner Ansprache an die Jubilare, dass sie mit ihrem bereits 50 Jahre dauernden gemeinsamen Lebensweg ein Vorbild für viele sein könnten, auch wenn es in jedem menschlichen Miteinander dann und wann einmal Spannungen gebe. Dennoch hätten sie ihr Jawort über einen solch langen Zeitraum dank Gottes Hilfe halten können. Er dankte den beiden für ihre langjährige treue Mitarbeit in der Gemeinde Kitzingen, in der Joachim Dietermann als Priester und seine Frau als Religionslehrerin gewirkt hatten.
Nach der Segenshandlung erfüllten die drei Musikerinnen dem Ehepaar Dietermann spontan noch einen Wunsch und stimmten das Lied „Du hast so wunderbare Wege“ an. Und zum Abschluss des denkwürdigen Sonntagsgottesdienstes spielte das Trio eine Klaviervariation des bekannten Gesangbuchliedes „Herr, bleib bei mir“.
Leider war es aufgrund der vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen nach dem Gottesdienst nicht möglich, den Jubilaren, wie sonst üblich, persönliche Glückwünsche, verbunden mit einem Händedruck oder einer Umarmung, zu übermitteln. Die Freude aber über das gemeinsam erlebte Fest im Hause Gottes ließ sich dadurch nicht trüben.
Text: Bernd-Uwe Groß
Bilder: Sigrid Römer