Mit dieser Bitte aus dem Lied „Wo soll ich gehn“ (CB 129) stimmte der kleine gemischte Chor der Gemeinden Kitzingen und Ochsenfurt auf die Predigt am 28. Juli 2022 ein. Bischof Arne Herrmann war zum ersten Mal in die neuapostolische Kirche Ochsenfurt gekommen und feierte mit den Mitgliedern aus beiden Orten den Abendgottesdienst.
Unser Himmlischer Vater wolle bei allen Einkehr halten und kenne die Sorgen, Nöte und Wünsche jedes Einzelnen, so der Bischof in seinen Begrüßungsworten. Das Versprechen Gottes, an den ernsten Bitten seiner Kinder nicht vorüberzugehen, werde auch durch das vorgelesene Bibelwort aus den Seligpreisungen deutlich:
„Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.“ (Matth. 5, 6)
Die Bildersprache verweise auf das elementare Grundbedürfnis nach Nahrung und unterstreiche damit, wie groß die Sehnsucht nach Gerechtigkeit sei. Die meisten Menschen verstünden unter Gerechtigkeit Frieden und Wohlergehen für alle sowie eine faire Verteilung der Ressourcen auf dieser Erde. „Die Wirklichkeit sieht leider anders aus“, brachte es Arne Herrmann auf den Punkt. Deshalb müsse das Wort aus dem Blickwinkel Jesu verstanden werden. Der Sohn Gottes habe den göttlichen Willen vollkommen erfüllt und sei deshalb das Vorbild des Gerechten.
Wer sich in diesem Sinne nach Gerechtigkeit sehne, müsse Jesu Beispiel nacheifern und sich alle Tage bemühen, den Willen Gottes zu erfüllen. Dazu passe auch eine weitere Aufforderung in der Bergpredigt: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit…“ (Matth. 6, 33)
Nach einer Predigtzugabe durch Christian Köhler, den Würzburger Gemeindeleiter, feierte der Bischof das Heilige Abendmahl mit allen Anwesenden, darunter auch einigen eingeladenen Vorstehern aus dem Bezirk. Den Schlusspunkt zu diesem Abendgottesdienst setzten wiederum die Sängerinnen und Sänger mit einem Vers aus dem Chorwerk „Singt ein Lied von Gott“ (CB 344). Begleitet wurden sie wie bei allen anderen Vorträgen am Klavier.
Text: Bernd-Uwe Groß
Fotos: Sigrid Römer