Am Mittwoch, den 25. Januar 2023, hielt Apostel Manfred Schönenborn seinen letzten Gottesdienst in der neuapostolischen Kirche Bamberg. Der Leiter des Kirchenbezirks Heilbronn-Nürnberg wird im April dieses Jahres in den Ruhestand treten. In seiner Begleitung war der am Sonntag zuvor eingesetzte neue Bezirksvorsteher für den Bereich Erlangen–Würzburg, Bezirksevangelist Richard Bauer, der sich bei dieser Gelegenheit der Gemeinde vorstellen konnte.
Dem Gottesdienst legte der Apostel ein Bibelwort aus dem 1. Thessalonicherbrief zugrunde:
"Wir danken Gott allezeit für euch alle und gedenken euer in unseren Gebeten und denken ohne Unterlass vor Gott, unserm Vater, an euer Werk im Glauben und an eure Arbeit in der Liebe und an eure Geduld in der Hoffnung auf unsern Herr Jesus Christus." (1. Thess. 1, 2f)
Zu Beginn seiner Predigt ging Manfred Schönenborn auf das vom Chor vorgetragene Lied „Was ich tief im Herzen trag“ ein und empfahl, dass jeder in sich hineinsehen sollte: "Sind unsere Gedanken auf die Vorbereitung auf die Wiederkunft Jesu Christi gerichtet und ist es unser Ziel mit Gott auf ewig zusammenzuleben?"
Zum Hintergrund des Bibelwortes erklärte er, dass Paulus eine Zeit lang in Thessaloniki gewirkt habe. Jedoch habe es Widersacher gegeben, die ihm nach dem Leben trachteten, so dass er fliehen musste. Briefe seien die einzige Möglichkeit gewesen, mit den Gemeinden in Kontakt zu bleiben.
Im 1. Brief an die Thessalonicher zeige Paulus den Gläubigen ein neues Gottesbild, so der Apostel weiter. Nicht mehr der strenge Gott, sondern der liebende Gott habe durch seinen Sohn und den Heiligen Geist den Weg zur Erlösung gelegt.
Paulus lobt in seinem Brief die Gemeinde zu Thessaloniki wegen ihres Glaubens und ihrer Arbeit. Der Glaube an das Evangelium und an Gottes Verheißungen für die Zukunft sei auch für uns die Grundlage. Daraus entstünden die Werke der Liebe in der Gemeinschaft und am Nächsten. Unterstützende Kraft sei dabei der Heilige Geist. Die Hoffnung drücke sich durch die freudige Erwartung in dem Glauben aus: "Unser Herr kommt!"
Bezirksevangelist Richard Bauer ging in seinem Predigtbeitrag auf das Bild eines Mannes ein, der am Meeresstrand immer wieder kunstvolle Figuren aus Sand formte, obwohl er wusste, dass die nächste Flut alles wieder zerstören würde. Ihm genügte die Freude an dem, was er schuf, sowie die Anerkennung der Vorbeigehenden, und er arbeitete beständig weiter.
Bischof Marco Metzger, der bisherige Bezirksvorsteher, wies in seinem Beitrag darauf hin, dass sich Paulus immer wieder Gedanken über die Gemeinden gemacht habe. In seinen Briefen habe er den damaligen Christen Empfehlungen gegeben, die für uns auch heute noch eine große Bedeutung hätten, nämlich andere mit offenen Armen zu empfangen, versöhnungsbereit zu sein und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
Nach dem Gottesdienst bestand die Gelegenheit, sich von den scheidenden Amtsbrüdern zu verabschieden und den neuen Bezirksvorsteher persönlich willkommen zu heißen.
Text: Harald Heil
Fotos: Günter Schmidt