Am Mittwochabend, den 10. Mai 2023 feierte Bischof Marco Metzger mit der Gemeinde Neustadt an der Aisch den Gottesdienst, hierzu waren auch die Gemeinden Wilhermsdorf und Bad Windsheim eingeladen. Der Abendgottesdienst hatte ein besonderes Gepräge, da das Kirchengebäude aufgrund von ausstehenden umfangreichen Instandsetzungs- und Renovierungsarbeiten profaniert wurde und die Gemeinde zukünftig ihre Gottesdienste in einer anderen Versammlungsstätte feiert.
Der Bischof legte dem Gottesdienst das Wort aus Psalm 119, die Verse 129 und 130 zugrunde:
„Deine Zeugnisse sind Wunderwerke; darum hält sie meine Seele. Wenn dein Wort offenbar wird, so erleuchtet es und macht klug die Unverständigen.“
Zu Beginn seines Dienens ging der Bischof auf den Weihegottesdienst des Kirchengebäudes im Jahr 1980 ein, der damals von Apostel Startz durchgeführt wurde. Dort prägte im Mitdienen Bischof Ernst die Aussage, dass der Raum des Gotteshauses nach außen hin ein würdiger sei, aber entscheidend sei der Geist, der in diesem Raum walte, nämlich der Heilige Geist. So sei es auch in den ersten Gottesdiensten in den Wohnzimmerstuben gewesen, so der Bischof weiter. Das sei in der Vergangenheit so gewesen, in der Gegenwart und auch für die Zukunft entscheidend. „So wollen wir den Heiligen Geist auch weiterhin in uns und unserer Gemeinde gestalten lassen“, führte der Bischof in den Gottesdienst ein.
Deine Zeugnisse sind Wunderwerke
In anderen Bibelübersetzungen ist zu lesen: „Deine Mahnungen sind Wunderwerke…“. Das Wort Gottes, sein Zeugnis, sei uns auch zur Mahnung gegeben, damit wir Orientierung haben. „Mahnungen hören wir nicht gerne,“ so der Bischof, „aber wo sie aus der Liebe heraus gegeben werden, seien sie zielführend - auch im Glauben“.
Der Vollständigkeit wegen erwähnte der Bischof, dass man im Gottesdienst durch das Wort Gottes nicht nur Mahnungen höre, sondern auch Bestätigungen erfahre, denn es würde viel aus Liebe zu Gott und dem Nächsten getan.
Zur weiteren Wortverkündung wurde der Gemeindevorsteher, Priester Elmar Schork gebeten. Er brachte der Gemeinde zunächst seinen herzlichen Dank für alle Unterstützung und Gebete entgegen und ermutigte sie, auch zukünftig eine freudige Gemeinde zu bleiben.
Nach der Sündervergebung und Feier des Heiligen Abendmahles wurde im Schlussgebet die Versammlungsstätte profaniert. Danach hörten alle noch ein Musikvortrag mit Orgelbegleitung, in dem es heißt: „Möge die Sonn dir scheinen…und bis wir uns wiedersehn, halte Gott dich fest in seiner Hand.“
Anschließend konnten sich alle Gottesdienstteilnehmer vom Bischof und den Bezirksämtern verabschieden.
Anfänge der Gemeinde
Die Anfänge der neuapostolischen Kirchengemeinde Neustadt an der Aisch gehen bis ins Jahr 1928 zurück. Die ersten Gottesdienste fanden in einem Gasthaus statt. Dann in verschiedenen Wohnzimmerstuben und ab 1968 im Kino, welches 1980 generalsaniert und umgebaut und in einem Festgottesdienst durch Apostel Eugen Startz als Gotteshaus geweiht wurde.
Profanierung/ Entwidmung
Das dem Wort „Profanierung“ zugrunde liegende Adjektiv „profan“ wurde im 17. Jahrhundert aus dem lateinischen Wort profanus: „ungeheiligt, gemein, ruchlos“, entnommen. Es bezeichnet im engeren Sinne die Eigenschaft von Objekten oder Handlungen, die keine religiöse Bedeutung tragen.
„Das Profane“ ist also von diesseitiger, weltlicher Natur. Als ihm entgegenstehender Begriff gilt „das Sakrale“. Beispielsweise wird in der Architektur je nach der Nutzung zwischen „Profanbauten“ und „Sakralbauten“ (z. B. Kirchen) unterschieden.
In der heutigen Alltagssprache wird "profan" auch als ein anderer Begriff für „alltäglich“ verwendet. „Das Profane“ hat keinerlei herausragende Bedeutung mehr und stellt den einfachen Normalfall dar.
Neue Versammlungsstätte
Ab 14. Mai 2023 feiert die Gemeinde ihre Gottesdienste in der nahegelegenen Kapelle im „Haus des Abschieds“ in der Robert-Bosch-Str. 6a in Neustadt an der Aisch.
Neue Zuordnung
Die beiden Gemeinden Bad Windsheim und Neustadt an der Aisch werden ab 18. Mai 2023 dem Kirchenbezirk Nürnberg zugeordnet und bilden zusammen mit Ansbach und Wilhermsdorf die Gemeindegruppe Ansbach.
Text und Fotos: Jörg Sacher