Schon etliche Minuten vor Beginn des besonderen Gottesdienstes am 24. September 2017 hatten sich zahlreiche Seniorinnen und Senioren aus den verschiedenen Gemeinden des Bezirks Nürnberg-West in der neuapostolischen Kirche Neustadt/Aisch in der Bismarckstraße versammelt und lauschten dem Gesang des Seniorenchores unter Leitung von Priester Klaus Markendorf. Unterstützt wurden die Sängerinnen und Sänger durch ein kleines Orchester, das sich aus Spielerinnen und Spielern verschiedener Gemeinden zusammensetzte.
Der Bezirksvorsteher, Bezirksältester Dieter Bossert, der den Gottesdienst durchführte, legte seiner Predigt ein Psalmwort zugrunde:
„Auch im Alter, Gott, verlass mich nicht, und wenn ich grau werde, bis ich deine Macht verkündige Kindeskindern und deine Kraft allen, die noch kommen sollen.“ (Psalm 71, 18)
Zu Beginn seiner Ausführungen begrüßte der Bezirksälteste nicht nur die Anwesenden, sondern auch alle, die den Gottesdienst aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation nur über eine Telefonverbindung verfolgen konnten. Er erinnerte aber auch an die Brüder und Schwestern aus dem Seniorenkreis, die längst in die Ewigkeit abberufen worden sind.
Der Psalmist, so fuhr er fort, rühmtim 71. Psalm die Hilfe Gottes in seinem bisherigen Leben und bittet nun den Allmächtigen, ihn auch im Alter nicht zu verlassen. Er sieht seine Aufgabe darin, die Heilstaten Gottes auch den zukünftigen Generationen zu verkündigen, ihm stets zu danken und seinen Namen zu preisen.
Damit, so der Bezirksälteste, werde der 71. Psalm zu einer Quelle der Unterweisung für die ältere Generation heute. Auch unsere Seniorinnen und Senioren hätten die Aufgabe, den Jüngeren Vorbilder des Glaubens zu sein, Dankbarkeit und Vertrauen gegenüber Gott zu beweisen und die Kraft Jesu Christi zu verkündigen. Dabei sollten sich alle immer bewusst sein, dass es am Ende nicht auf die Verdienste ankomme, die man sich Zeit seines Lebens erworben hat, sondern auf das Heil, das der Erlöser für jeden Gläubigen bewirkt hat. Und auch im Alter sei es erforderlich, immer wieder den guten Kampf des Glaubens aufzunehmen und Siege über sich selbst zu erringen.
In der Begleitung des Bezirksältesten befanden sich einige Gemeindevorsteher aus dem Kirchenbezirk und die beiden Bezirksevangelisten Richard Bauer und Jürgen Stamm. Die beiden Letzteren wurden jeweils um einen kurzen Predigtbeitrag gebeten, ehe die Überleitung zur Feier des Heiligen Abendmahls erfolgte.
Hatte der Seniorenchor mit fast jugendlicher Frischedie Predigt mit dem bekannten Chorlied „Alles Leben strömt aus dir“eingeleitet, so setzte er, begleitet vom Orchester, nach der Erteilung des Segens mit dem ebenso vertrauten „Aus Gnaden erwählt“ den Schlusspunkt.
Die Freude und Dankbarkeit für das besondere Erleben an diesem Sonntag war allen Gottesdienstteilnehmern anzumerken, als es wieder hieß, voneinander Abschied zu nehmen.
Text: Bernd-Uwe Groß
Bilder: Wolfgang Martius