Am Mittwoch, dem 5. Juni 2020, holte Manfred Schönenborn, der Leiter des Kirchenbezirks Heilbronn-Nürnberg, seinen durch die Corona-Pandemie ausgefallenen Besuch vom Mai dieses Jahres in der neuapostolischen Gemeinde Bamberg nach. In diesem Gottesdienst wurde Priester Josef Seel in den Ruhestand versetzt
Der Apostel legte seiner Predigt ein Bibelwort aus dem Johannesevangelium zugrunde:
"Siehe, es kommt die Stunde und ist schon gekommen, dass ihr zerstreut werdet, ein jeder in das seine, und mich allein lasst. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir." (Joh. 16, 32)
Zu Beginn seiner Ausführungen nahm Manfred Schönenborn Bezug auf die derzeitige Situation in der Corona-Pandemie. Zur Zeit sei vieles anders, als wir es gewohnt seien. Es finde kein Gemeindegesang statt, der Chorgesang komme als Konserve aus dem Internet. Und trotzdem könnten wir dankbar sein für die Gemeinschaft und auch die Feier des Heiligen Abendmahles in den Präsenz-Gottesdiensten in unserem Land. Rund 80% der Gemeinden weltweit könnten das so noch nicht verwirklichen.
Das Bibelwort entstamme den Abschiedsreden, in denen Jesus seinen Jüngern prophezeit habe, was in naher Zukunft auf ihn selbst und sie zukommen würde. Genauso sei es auch eingetroffen. Aus Angst hätten sie sich zerstreut und Christus allein gelassen. Er habe aber Kraft aus dem Heiligen Geist geschöpft und dem Wissen, dass der Vater durch seine Engel bei ihm war.
Auch heute versuche der Böse die Menschen zu zerstreuen und abzulenken, so dass sie nicht mehr auf die Hilfe des Herrn bauten. Gott biete jedoch immer seine Hilfe an, durch die Kraft aus seinem Wort in den Gottesdiensten, durch die Sündenvergebung und das Heilige Abendmahl.
Am Ende des Gottesdienstes wurde Priester Josef Seel in den wohlverdienten Ruhestand versetzt. In seiner Ansprache beantwortete der Apostel die Frage, wie der Amtsträger über viele Jahre hinweg seinen Auftrag erfüllen konnte. Gott verlange von einem Menschen nichts, wozu dieser nicht in der Lage sei. Er erwarte aber von jedem, dass er für ihn und seine Mitmenschen alles tue, was er könne.
Text: Harald Heil
Fotos: Günter Schmidt, Jörg Sacher