Erstmals seit dem Januar 2020 feierten die neuapostolischen Kirchengemeinden Karlstadt, Kitzingen, Ochsenfurt und Würzburg am Sonntag, den 19. Juni 2022, wieder einen gemeinsamen Gottesdienst. In den vergangenen knapp zweieinhalb Jahren war ein solches Gemeinschaftserlebnis pandemiebedingt nicht mehr möglich gewesen.
Bezirksevangelist Marco Metzger, Vorsteher des Kirchenbezirks Erlangen-Würzburg, verwendete ein Bibelwort aus dem Epheserbrief:
„Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben, um sie zu heiligen. Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, damit er für sich die Gemeinde herrlich bereite, die keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei.“ (Eph. 5, 25 – 27)
Das vom gemischten Chor vorgetragene Lied „Heilig, heilig, heilig“ von Franz Schubert leitete zur Predigt über. Marco Metzger betonte eingangs den Wert der gegenseitigen Liebe von Mann und Frau als Grundlage der Ehegemeinschaft. Sie werde in dem Bibelwort mit der besonderen Gemeinschaft zwischen Christus und seiner Gemeinde in Beziehung gesetzt. Beide Formen der Gemeinschaft bedürften des göttlichen Segens. Durch sein Opfer am Kreuz habe sich Christus selbst für seine Gemeinde hingegeben, um sie von aller Sünde zu reinigen und damit zu heiligen. Nur so sei es für schwache Menschen möglich, immer wieder "untadelig" zu werden. Auch erinnere der Begriff "Wasserbad" an das Sakrament der Heiligen Wassertaufe.
Die Liebe Jesu, die wir bei der Verkündung seines Evangeliums und der Feier des Heiligen Abendmahls verspürten, so der Bezirksvorsteher abschließend, sei der Maßstab für unseren Umgang mit den Fehlern und Schwächen unseres Nächsten.
Priester Martin Scharlach, Vorsteher der Gemeinde Karlstadt, wurde um einen ergänzenden Predigtbeitrag gebeten, und verwies zur Unterstützung des Bibelwortes auf das bekannte Pauluszitat: „Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen“ (Galater 6, 2)
Nach der gemeinsamen Feier des Heiligen Abendmahls und der Spendung des Segens setzte der gemischte Chor den Schlusspunkt mit dem bekannten Lied "Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzet". Im Anschluss konnten viele erstmals nach langer Zeit wieder die Gelegenheit zu einem Gedankenaustausch über die Gemeindegrenzen hinweg nutzen, auch in der Hoffnung auf weitere Gemeinschaftserlebnisse in der Zukunft.
Text: Peer-Daniel Meißner
Bilder: Andreas Lehmann, Chris-Patrick Schöffler