Aufgrund der hohen Resonanz bei der Wohnungs- und Obdachlosenunterstützung im Jahr 2021 hat der Förderverein „human aktiv“ der Neuapostolischen Kirche für 2022 den gleichen Förderschwerpunkt gewählt. Somit konnten in diesem Jahr fünf unterschiedliche Institutionen im Kirchenbezirk Erlangen-Würzburg mit insgesamt 19.000 Euro unterstützt werden.
Bahnhofsmission in Erlangen
In Deutschland findet man die Bahnhofsmission auf über einhundert Bahnhöfen, dreizehnmal in Bayern, davon einmal in Erlangen. "Wir begegnen den Menschen auf Augenhöhe, haben ein offenes Ohr für sie und helfen gerne mit einer kalten Mahlzeit und einem warmen Getränk", erläuterte Claudia Steubing, Leiterin der Bahnhofsmission in Erlangen, ihre Tätigkeit.
Seit über sechzig Jahren hat die Bahnhofsmission in Erlangen ihren festen Platz, wo bis zu dreißig Bedürftige am Tag ihre feste Anlaufstelle haben. Weitere 11 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen Claudia Steubing bei ihrer wertvollen Tätigkeit zur Seite. "Von der Spende kaufen wir Kaffee, Brot, Wurst und weitere Lebensmittel, die wir hier montags bis freitags von 10:30 bis 12:30 Uhr den bedürftigen Menschen anbieten, und daher freuen wir uns über die Spende von 3.000 Euro, die unsere Arbeit erleichtert", sagte die Leiterin und gab somit einen kleinen Einblick in ihre Tätigkeit.
Menschen in Not in Bamberg
Der Treffpunkt „Menschen in Not“ ist ein Angebot für wohnungslose, strafentlassene und von Armut betroffene Menschen in Bamberg. Die Sozialarbeit der rund fünfzehn ehrenamtlichen Mitarbeiter ist christlich motiviert nach der biblischen Aussage: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ (Matthäus 25, 40)
Die Wärmestube ist das Herzstück der Einrichtung. „Bis zu vierzig warme Mittagessen werden hier täglich von ehrenamtlichen Mitarbeitern frisch zubereitet und angeboten“, erklärte der Einrichtungsleiter Peter Klein.
Der Gastronomieherd ist in die Jahre gekommen und bedarf der Erneuerung, ebenso ein Teil des über dreißig Jahre alten Fußbodens im Gemeinschaftsraum. „Beides können wir nun mit der Spende von 6.000 Euro erneuern“, freute sich Peter Klein, der nicht unbetont ließ, dass der Treffpunkt überwiegend spendenfinanziert sei und die soziale Arbeit ohne finanzielle Unterstützung nicht möglich wäre.
Wir danken den ehrenamtlichen Mitarbeitern für ihren Einsatz und wünschen weiterhin viel Erfolg.
Der Wegweiser in Kitzingen
Ein engagiertes Team von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im „Wegweiser“ steht den Bewohnern des Notwohngebietes in Kitzingen mit praktischen Hilfsangeboten zur Seite. Im Notwohngebiet leben Menschen, die durch Krankheit oder durch einen Schicksalsschlag ihre Wohnung verloren haben.
„Wir helfen diesen Menschen, um ihnen den Start in ein neues Leben zu ermöglichen“, sagte Nicole Girreser, die Sprecherin des Wegweisers, und freute sich über die Spende von 1.000 Euro, denn man finanziere sich ausschließlich über freiwillige Zuwendungen. Im Wegweiser stehen den bedürftigen Bewohnern Waschmaschinen, Duschen und ein Kleiderschrank zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es sonntags ein warmes Mittagessen.
Diakonie in Schweinfurt
"Wir sind für Spenden sehr dankbar", erklärte Carsten Bräumer, Vorstand des Diakonisches Werkes in Schweinfurt, als er von der vielfältigen Arbeit der Organisation berichtete. "Mit Spenden können wir Projekte anstossen und durchführen, die sonst nicht möglich wären." So werde zum Beispiel Frauen und Kindern geholfen, die aus ihrer Wohnung geworfen wurden und nicht bei Freunden unterkommen können, ergänzte Catrin Sauer aus ihrer täglichen Arbeit.
Die Mitarbeiter des Diakonischen Werkes helfen den hilfesuchenden Menschen bei der Ausfüllung von Anträgen, begleiten sie zu den Ämtern und versuchen bei der Wohnungssuche Übergänge zu ermöglichen, um für die Betroffenen den Weg in ein eigenständiges Leben zu finden. "human aktiv" unterstützte dieses Engagement mit einer Spende von 4.500 Euro.
Johann-Weber-Haus in Würzburg
Das Johann-Weber-Haus ist ein sozialtherapeutisches Männerwohnheim für aus der Haft entlassene und wohnungslose Männer. Ziel der Hilfe ist es, die Betroffenen bei der Überwindung ihrer individuellen sozialen Schwierigkeiten zu unterstützen und so ein Leben in der Gesellschaft wieder möglich zu machen. Das Hilfsangebot ist eine prozesshafte, alltagsbezogene und sozialtherapeutisch wirkende Begleitung.
Ein wichtiger Bestandteil der im Haus durchgeführten Maßnahmen bilden tagesstrukturierende Angebote. Nach längerer Zeit in Haft oder Wohnungslosigkeit stellt das Wiedererlernen eines geregelten Tagesablaufs, wie zum Beispiel pünktliches Erscheinen am Arbeitsplatz, eine große Herausforderung dar, ebenso das Erlernen der Zusammenarbeit im Team sowie der Aufbau einer soliden Arbeitsleistung. Als Erprobungsraum bietet die Einrichtung für diese Aufgabe u.a. eine Holzrestaurationswerkstatt. Im Kundenauftrag werden hier alte Möbelstücke restauriert. Unter Anleitung eines ausgebildeten Schreinermeisters mit sozialpädagogischer Zusatzqualifikation wird den Bewohnern der Umgang mit Holz vermittelt.
„Vielen Dank, dass Sie uns finanziell unterstützen! Wir werden das Geld dafür verwenden, defekte Maschinen für die Holzbearbeitung zu ersetzen.“ Mit diesen Worten bedankte sich Stefan Nothegger, Leiter der Holzrestaurationswerkstatt, die dem Johann-Weber-Haus der ökumenischen Christophorus-Gesellschaft Würzburg angeschlossenen ist. Die Spende in Höhe von 4.500 Euro wurde bereits am 17. August 2022 übergeben.
Text: Andreas Lehmann, Jörg Sacher
Fotos: Jörg Sacher